Gespür für Neigungen
Die Schüler sollen ein Gespür für ihre Neigungen bekommen und sich damit besser auf den Einstieg ins Berufsleben vorbereiten. In der neunten Klasse stehen Profilwochen und Praktika neben dem Regelschulstoff auf dem Lehrplan – ein Konzept, dass sich seit einigen Jahren erfolgreich bewehrt.
Kamera- und Bewerbertraining
Nun hieß es für die Schüler der zehnten Klassen im Rahmen ihrer Berufsorientierung „Kamera- und Bewerbertraining“. Drei Tage lang probten sie mit Profis den Ernstfall. Madeleine Erbe von der Volksbank Bramgau-Wittlage und Marc Unland von der Barmer GEK Osnabrück nahmen die Jugendlichen ordentlich in die Zange. „Wir gehen mit den Schüler alle möglichen Situationen durch, die in einem echten Vorstellungsgespräch auf sie zukommen könnten“, sagte Unland und erklärte: „Gerne fragen Personalchefs nach Stärken und Schwächen ihrer Bewerber. Wenn man so etwas weiß, kann man sich gut darauf vorbereiten.“ (Weiterlesen: Auch in Bramsche wird an der Berufsorientierung gearbeitet.)
Interessierte Schüler
Auch auf den ersten Blick unwichtige Dinge, wie beispielsweise eine korrekte Begrüßung oder angemessene Körperhaltung, besprachen die beiden Trainer ausführlich mit den durchweg interessierten Schülern.
Videoanalyse
Besonders spannend gestaltete sich das Training bei der abschließenden Videoauswertung. Jeder Schüler musste sich im Vorfeld einer unbekannten Frage in einem inszenierten Bewerbungsgespräch stellen. Das alles filmten die Trainer und analysierten Positives sowie Negatives gemeinsam im Klassenverband.
Realistische Situationen
„Ich war ziemlich nervös, als ich dran war“, gab die fünfzehnjährige Lea-Marie zu. Das Training sei aber richtig interessant und nun wissen sie auch, wie so ein Vorstellungsgespräch abläuft und sie müsse bei einem echten nicht mehr so aufgeregt sein. Immobilienkauffrau wolle sie werden, verriet sie weiter.
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Die 16-jährige Celina Meyer betrachtete das Training aus einer ganz anderen Perspektive. Sie möchte Groß- und Außenhandelskauffrau werden und habe schon einige Bewerbungsgespräche in den letzten Wochen hinter sich gebracht. „Das Training hier ist ziemlich realistisch“, sagte sie und fügte hinzu: „Mir macht es Spaß und wir haben hier auch schon Fragen besprochen, die mir noch nicht gestellt wurden.“
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Julian Horoz (16 Jahre alt) hat ganz andere Pläne. Er wolle nach der zehnten Klasse zur Völker-Schule in Osnabrück gehen, um später Rechtsanwalt zu werden. Das Bewerbertraining sei für ihn wichtig, weil man sich auch an der dieser Schule bewerben müsse. „So bin ich gut vorbereitet“, sagte er zufrieden.
Positives Zeugnis
Am Ende der Trainingstage stellten Trainer und Lehrer den Jugendlichen ein positives Zeugnis aus. „Alle Schüler waren sehr motiviert und im Umgang miteinander offen und fair. Das war ein gutes und zielorientiertes Training“, meinte Sport- und Wirtschaftslehrer Harald Brinkmeyer zufrieden.
Quelle: NOZ vom 20.11.2015 (J. von den Benken)